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Prägende Persönlichkeiten - Chefärzte seit 1845

Prof. Dr. Wolfgang Marquardt

Professor Dr. Wolfgang Marquardt

Bereits in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts hatte die Entwicklung der Orthopädie zu einem operativen Fach begonnen. Diese Entwicklung nahm nun in den 50iger und sechziger Jahren erst richtig Schwung auf. Die Einführung der Antibiotika, der spezialisierten Anästhesie, später mit Intensivmedizin, des Bluttransfusionswesens und nicht zuletzt besserer Werkstoffe für Instrumente und Implantate ermöglichten der operativen Orthopädie Möglichkeiten, von denen man vordem kaum zu träumen gewagt hatte.

Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Marquardt, Sippels Schwiegersohn wurde 1952 zu seinem Nachfolger gewählt. Mit einer für die damaligen Orthopäden überdurchschnittlichen chirurgischen Vorbildung und seinen Erfahrungen in der Kriegschirurgie brachte er die richtigen Voraussetzungen mit, um dieser stürmischen Entwicklung gerecht zu werden und sie mitzugestalten. Seine Wirkung reichte über die Paulinenhilfe und Stuttgart hinaus. Er wurde 1965 zum Präsidenten der Deutschen Orthopädischen Gesellschaft gewählt und richtete den Deutschen Orthopädenkongress dieses Jahres in der Liederhalle aus.

Unter seiner Ägide wurde neben einem reichhaltigen, wenn auch abgespeckten, konservativen Programm noch die gesamte damals übliche operative Orthopädie gepflegt und vorwärtsgetrieben. Besondere Spezialitäten waren die angeborene Hüftluxation, Orthopädie des Fußes und Wirbelsäulen-Chirurgie von der Bandscheibe bis zur Skoliose. Die damalige Einheitlichkeit des Faches und längere Verweildauern sowie geringere Einschränkungen der ambulanten Kassenzulassung machten es noch möglich, jeweils dem Einzelfall entsprechend eine individuell angepasste Kombination von konservativen und operativen Maßnahmen zur Anwendung zu bringen, also mit weniger Operationen auszukommen.

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